Alphabet
Erwin Wagenhofer 2013
Handlung: Fast alle Bildungsdiskussionen sind darauf beschränkt, in einem von Konkurrenzdenken geprägten Umfeld jene Schulform zu propagieren, in der die Schüler die beste Performance erbringen. Der Dokumentarfilmer Erwin Wagenhofer hingegen begibt sich auf die Suche nach den Denkstrukturen, die dahinter stecken. WAS wir lernen prägt unseren Wissensvorrat, aber WIE wir lernen prägt unser Denken. Die Grenzen unseres Denkens werden von Kindheit an zu eng gesteckt. Wir bewegen uns in Denkmustern, die aus der Frühzeit der Industrialisierung stammen. Die Lehrinhalte mögen sich seither stark verändert haben, auch ist die Schule kein Ort mehr des autoritären Drills. Dennoch beherrscht die Fixierung auf normierte Standards den Unterricht mehr denn je. „Leistung” als Maxime der Wettbewerbsgesellschaft ist weltweit zum unerbittlichen Maß aller Dinge geworden. Doch diese einseitige Ausrichtung lässt genau jene spielerische Kreativität verkümmern, die uns helfen könnte, neue Lösungen und Perspektiven für aktuelle Krisen zu finden. Wagenhofer begleitet in seinem Dokumentarfilm einen PISA-Koordinator, durchleuchtet das auf Hochleistungen gedrillte Bildungssystem von China, interviewt Führungskräfte und Hirnforscher und stellt uns Arno Stern vor, dessen Sohn nie eine Schule besucht hat und dennoch ein Multitalent ist. So zeigt er verschiedene Perspektiven auf eine Bildungskultur, die sich zwar überholt hat, aber zugleich die Möglichkeit für eine große Chance bietet – die Erkenntnis, dass Veränderungen möglich sind. Und, dass sie notwendig sind.
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